Grüner Strom allein, macht uns nicht nachhaltig!
Wie wird Ihr Unternehmen nachhaltig? 6 Tipps für Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen

So einfach ist es dann doch nicht. Wer hätte es gedacht? Nur kurz einen Stromvertrag für Ökostrom unterzeichnen oder eine Solaranlage auf's Dach - Zack! Nachhaltig, oder? Nachhaltigkeit in Ihr Unternehmen zu integrieren, ist auf verschiedenen Ebenen und durch zahlreiche Maßnahmen möglich. Wir haben einige Beispiele zusammengestellt, die teilweise langfristig zu etablieren sind und andere, die sofort umsetzbar sind und auch noch schnell wirksam.

1. Nachhaltige Produktionsprozesse einsetzen

Weniger Abfall produzieren, schonend mit natürlichen Ressourcen umgehen und nachwachsende Rohstoffe nutzen - das alles ist mit nachhaltigen Produktionsprozessen möglich! Statt dem klassischen Motto „take, make, waste“ zu folgen, solltet Ihr Kreislaufwirtschaft zum Vorbild nehmen. Mehr dazu in unserem Artikel zur Kreislaufwirtschaft oder zum Konzept Cradle to Cradle!

2. Erneuerbare Energien nutzen

Der Umstieg auf Ökostrom und -wärme ist einfach umzusetzen und relativ kostengünstig. Erneuerbare Energien wie Wind- oder Sonnenenergie werden nachhaltig erzeugt und sind wesentlich umweltfreundlicher als Kohle oder Atomkraft. Dazu gehört natürlich auch, Strom und Treibstoffe energieeffizient zu nutzen. Einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen sind zum Beispiel digitale Heizkörperthermostate. Hier kann man individuell für jeden Tag und jede Stunde die gewünschte Temperatur einstellen, und das auch per App (Smart Home).

 So wird nicht unnötig geheizt, wenn niemand im Büro ist. Der Stromverbrauch kann durch klare Verhaltensregeln oder Bewegungsmelder gesenkt werden. Auch beim Reisen und Fortbewegen kann Energie gespart werden. Die Pandemie hat es uns gezeigt: Viele Termine lassen sich auch digital erledigen. Wenn Mitarbeiter*innen dennoch geschäftlich hin und wieder vor Ort zur Kundschaft müssen, können sie (je nach Entfernung) auch das Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel oder ein E-Geschäftsfahrzeug nutzen.

3. Nachhaltige Unternehmenskultur

Sie erreichen mehr in Sachen Nachhaltigkeit, wenn Ihr Team begeistert mitzieht! Logisch, oder. Deshalb lohnt es sich, eine Unternehmenskultur zu etablieren, die das Engagement in diesem Bereich fördert. Sie können Dienstfahrräder statt Dienstwagen zur Verfügung stellen oder ein Jobticket für den öffentlichen Nahverkehr mitfinanzieren. Auch Angebote wie fair gehandelter Kaffee, gesundes Essen oder Sportkurse sind eine Möglichkeit, Ihren Mitarbeiter:innen Wertschätzung entgegenzubringen.

4. Ein papierloses Büro, energiesparsame Geräte

Ein digitales Büro ohne Aktenschränke und Papierflut ist nicht nur wahnsinnig komfortabel, sondern auch nachhaltig. Das ist praktisch, nicht wahr? Achten Sie darauf, dass Dokumente nur dann ausgedruckt werden, wenn es wirklich nötig ist. Legen Sie Wert auf eine nachhaltige, moderne Büroausstattung. Ältere Elektrogeräte (wie PCs) verbrauchen mit der Zeit mehr Strom als neue Geräte. Hier können Sie aber auch versuchen, lediglich das Netzteil zu erneuern. Oder wägen Sie ab, ob das Mehr an Stromverbrauch die Verschwendung neuer Ressourcen rechtfertigt. Besonders dann, wenn Sie mit Ökostrom arbeiten oder sogar über eine Solaranlage Ihren Strom beziehen.

5. Home-Office & Co-Working-Spaces

Gleich vorweg: nicht bei allen Branchen ist dieser Punkt umsetzbar. Das Arbeiten von zu Hause aus hat natürlich Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist in jedem Fall, dass es Energie und Kosten spart, wenn die Mitarbeiter*innen nicht jeden Morgen zur Arbeit fahren müssen.  Leerstehenden Räume sollten dann aber auch nicht unnötig geheizt werden. Das geht z.B. durch intelligente Heizkörperthermostate. Es bietet sich auch an Co-Working-Spaces zu nutzen und diese mit festen Home-Office-Tagen zu koppeln. So werden Leerstände zu vermeiden und die Büroflächen besser ausgelastet, bzw. kann diese auch verkleinert werden. Das Arbeitsmodell mit flexiblen Home-Office-Tagen und/oder festen Anwesenheitszeiten ist auch gut für die Work-Life-Balance. Aber wie gesagt, dieses Modelist nicht für alle Branchen möglich.

6.CO2-Ausgleich vornehmen

Achtung! Hier rutscht man schnell in die Greenwashing-Falle. Unvermeidbare CO2-Emissionen, die durch Reisen mit dem Auto oder Flugzeug sowie durch die Produktion entstehen, können Unternehmen kompensieren. Dabei unterstützen sie Klimaschutz-projekte finanziell entsprechend der Menge ihres CO2-Ausstoßes. Sie können spezielle Zertifikate kaufen, die Ihnen die Kompensation bescheinigen. Achten Sie dabei unbedingt auf seriöse Kompensationsanbieter und deren Qualität. Das Umweltbundesamt hat detaillierte Kriterien zur Beurteilung der Qualität von Kompensationsanbietern und -angeboten aufgestellt. Der "Gold"-Standard bietet hier eine wichtige Orientierung, um die Gefahr des "Greenwashings" zu vermeiden.

Die Vorteile von Nachhaltigkeit für Ihr Unternehmen

Auch wenn es auf den ersten Blick nach sehr viel Anstrengung aussieht, Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen fest zu verankern bringt viele Vorteile. Was auf der Hand liegt: Sie können einen Teil dazu beitragen, die Welt zu retten - das klingt jetzt abgedroschen, ist aber tatsächlich ein wesentlicher Punkt für uns alle . Sie schützen die Umwelt, Natur und Tiere! Sie tragen dazu bei, Klimakatastrophen zu verhindern und du trägst dazu bei, das nachhaltige Innovationen geschaffen und eingesetzt werden. 

Es hat aber auch wirtschaftliche Vorteile, denn Nachhaltigkeit ist für Käufer*innen heutzutage ein wichtiges Entscheidungskriterium beim Einkauf. Auch Ethik und soziale Gerechtigkeit spielen eine immer größere Rolle. Viele Menschen boykottieren Unternehmen, die nicht nach ihrem Wertesystem handeln. Nachhaltigkeit verschafft Ihnen also einen Wettbewerbsvorteil. Außerdem sparen Sie Kosten, wenn Sie nachhaltiger arbeiten.

Grüner Strom allein, macht uns nicht nachhaltig!
Green Footprints Technology, Braam Lee 13 Januar, 2023
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